Zwangsumsiedlung am Reißbrett?

Presseteam

Schon in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses und der folgenden Ratssitzung am 1.2.2018 wurde von der SPDCDU-Mehrheit die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes beschlossen, der vorsieht, an der Römer-, Ecke Bergstraße ein Einkaufszentrum, das sogenannte „Römerquartier“, zu errichten.
Die Mehrheit des Rates verspricht sich eine Belebung des Stadtteils Hüls. Allerdings wurde damit beschlossen, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass viele Familien am Ahornweg ihre Wohnungen verlieren werden.

Wir verstehen nicht, wie ein solcher Plan entstehen kann, ohne dass vorher Überlegungen angestellt werden, was aus den Bewohnern dieser Häuser wird. Am Reißbrett wird unsensibel die Umsiedlung geplant, ohne auch nur ein Wort an die Betroffenen zu richten. Die dann aus der Zeitung erfahren müssen, dass ihr Zuhause vom Abriss bedroht ist. Auch ein eilends vom Bürgermeister einberufener runder Tisch mit allen Beteiligten brachte wenig Greifbares für die Anwohner, die weiter mit der Ungewissheit leben müssen.

Dass im Stadtteil Hüls etwas passieren muss, ist allen klar. Wir begrüßen es auch, dass Initiativen ergriffen werden, auch wenn wir an dieser Stelle nicht unbedingt Discounter für Getränke, Heimtierbedarf und Drogerieartikel sehen, denn die gibt es auch schon an einigen anderen Stellen in Marl. Davon wird die Fußgängerzone in Hüls nicht profitieren, weil die natürliche Grenze - die vielbefahrene Berg-/Victoriastrasse - eine Anbindung verhindert. Außerdem wird durch die Ansiedlung damit gerechnet, dass täglich ein Mehr von rd. 4000 Fahrzeugen zu erwarten ist. Wer die Verkehrsverhältnisse in Hüls kennt, wird sich fragen, wie das zusammengehen soll.